Eragon's World

Wilkommen in der Welt von Eragon, Drachenreiter und Schattentöter!
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 Betreff des Beitrags: Garsus - Sklaverei
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Januar 2009, 18:02 
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Oberhaupt d. Drachenreiter
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Registriert: Donnerstag 13. November 2008, 16:39
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Allein in der Nacht

Nackt lag er auf dem dreckigen Boden. Zumindest fast nackt, denn er hatte nichts weiter, als einen Stofffetzen an (und selbst der war duchrlöchert).
Wie spät es wohl war, es wusste es nicht. Mit Sicherheit noch Nacht, denn er fühlte sich so als ob er nur ein paar Stunden geschlafen hätte, und er spürte noch den eisigen, erfrischenden, nächtlichen Wind über seine Haut streichen. Er hatte gestern (oder war es noch immer der selbe Tag?) seinem Herrn auf dem Feld helfen müssen, beziehungsweise den anderen Sklaven. Wo waren sie jetzt? Normalerweise schliefen sie alle in der selben kleine Kammer. Doch er war allein. Umso besser, denn so hatte es mehr Platz und konnte dem Geflüster der Nacht besser lauschen. Die Nacht hatte ihn schon immer fasziniert: sie war so still und bereitete, für die Menschen, meist frohe Botschaften, für den Morgen, vor. Er war da eine Ausnahme; seit acht Jahren war er nun im Besitz eines adligen Römers.
Den Tag mochte er nicht, denn der war so heiß und arbeitsreich. Das war ein weiter Grund warum er die Nacht so schätzte. Denn die war so kühl und entspannt. Nicht zu vergessen die Sterne.
Sterne, die schönen glitzendern Sterne. Früher als kleines Kind hatte er sich immer ein Spaß daraus gemacht sie zu zählen. Er hatte sie schon immer gemocht. Wie sie da oben am Himmel standen: so ruhig und friedlich, als ob sie alle Zeit der Welt hätten, um das zu tun wofür sie existierten: nichts.
Was war seine Bestimmung? Es konnte unmöglich die Sklaverei sein. Nichts, das mit Sklaven zu tun hatte. Eigentlich wollte er bloß ein ganz normaler Durchschnittsmensch sein: eine Frau, zwei Kinder und eine Arbeit die nicht zu anspruchsvoll war, aber gut beszahlt wurde. Das zumindest war sein Traum. Der Traum der anderen Sklaven war ein und derselbe: das Colosseum. In jeder Gelegenheit redeten sie darüber, wie berühmt man sein musste, oder aber berüchtigt. Sie verstanden es nichts, sie sagten als Gladiator war man frei und bekam das was man wollte, doch das war eine bittere Lüge. Eine Lüge, die denen erzählt wurde, die es nicht besser wussten und nur zu gerne einmal im Colosseum stehen würden.
Nein, als Gladiator war man noch immer ein Sklave, wenn nicht so gar einer der es am schlechtesten hatte. Man bekam zwar genug Nahrung, doch frei war man ganz und gar nicht: man bekam nur wenig Schlaf und könnte jede Sekunde im Colosseum sterben.
Nur sehr wenige schafften den Sprung aus dem Colosseum ins freie Leben.
"Was für Narren", dachte er und schob einen Stein mit seinem Fuß weg.
Er selbst redete zwar genauso wie die anderen Sklaven über das Leben als Gladiator, doch ernst meinte er es nicht. Sein jetziges Leben war allemal besser, als das eines Gladiators. Auch wenn er sein Leben hasste, er bekam genug zu essen (zumindest genug um nicht zu verhungern) und stand nicht ständig in Lebensgefahr, zwar in Gefahr von ein paar Peitschenhieben, doch die waren nicht so schlimm wie der Tod.
Er drehte sich auf die Seite und betrachtete die kahle Wand. Viele andere Sklaven vor ihm, hatten ihre Namen in die Wand geritzt. Er fragte sich wie lange sein Herr schon Sklaven hielt. Vermutlich hatten schon seine Urgroßväter Sklaven gehalten. Er wollte nicht daran denken, wie viele bereits gestorben waren und ob er auch so enden würde.
Nein, bestimmt nicht. Er war nicht geboren um bis zum Ende seinen Lebens ein Sklave zu sein.
Eine Grille hopste vor seinem Gesicht auf und ab, als ob sie ihm etwas sagen wollte. Er setzte sich auf und sah, die dunklen Wolken, die die Sterne verdeckten. Die wunderschönen Sterne, einfach von diesen hässlichen, nicht gutheißenden, dunklen Wolken verschluckt. Am liebsten hätte er sie weggeblasen, damit sie jemand anders die Sicht auf die Sterne verdeckte.
Ein Gewitter war im Anrollen und kündigte sich mit einem starken Regen an. Er schnipste die Grille mit dem Finger weg (sie zerfetzte an der Wand), öffnete die morsche Tür der Kammer, ging nach draußen und stellte sich in den Regen. Das würde er noch bitter bereuen, wenn er morgen aufstehen und husten und niesen würde. Als er das letzte Mal eine Erkältung hatte wurde er von seinem Herrn brutal ausgepeitscht, wodurch er nur noch schwächer wurde.
Doch dieses Mal war es ihm egal, er wolte krank werden, um endlich dieser grausamen Welt wenigstens für ein paar Tage den Rücken zu zukehren. Wenn er bloß einen Weg wüsste es für immer tun zu können. Doch es gab keinen. Wieso war er damals bloß auf diesem Markt gewesen? Sicher, er wollte ihm seinem Sohn zeigen, doch warum war er zu den Sklavenhändlern gegangen? Wieso hatte er seine Finger nicht still halten können und wär einfach weiter gegangen? Dann wäre er noch immer bei sich zu Hause, in einem warmen Bett, einer Heizung und hätte seine Sklaven selber herumkomandiert. Jetzt wo ihm klar war, wie schlecht das Leben eines Sklaven war, hätte er sie alle sofort freigelassen. Er war zwar schon um einiges netter als die meisten anderen Sklavenhalter, zu ihnen gewesen, aber trotzdem. Sollte er je wieder hier heraus kommen, würde keinen einzigen Sklaven haben wollen. Er würde sie alle freilassen.


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Donnerstag 15. Januar 2009, 18:02 


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 Betreff des Beitrags: Re: Garsus - Sklaverei
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Januar 2009, 19:59 
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Wohnort: Nowhere and everywhere
Uih ö.ö

Also erste ma sehr guter Anfang bin ma gespannt wie das weitergeht^^

Armer Kerl....bekommt man iwie Mitleid^^

_________________
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And I look back and wonder
Of the times we once shared

I stand here alone on the bow of the ship
Counting the hours 'til I die
Abandoned to fate with no chance of return
I raise up my fist to the sky
But know that these days were the best of our lives
And nothing can take that away
So when we are dead we will all meet again
And fight to the end of our days


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 Betreff des Beitrags: Re: Garsus - Sklaverei
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Januar 2009, 18:26 
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Oberhaupt d. Drachenreiter
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Er zog an der Schnur die den Stofffetzen zusammen hielt und legte ihn auf den nassen Boden.
Wie lange hatte er ohne den schmutzentfernenden Regen ausgekommen müssen? Lange, das wusste er noch.
Er stellte sich an den Brunnen der im offenen Hof der Villa lag und betrachtete die Regentropfen, die in das Wasser aufschlugen - versuchte es sie zu zählen, doch es waren zu viele. Also wollte er die Sterne zählen, doch die unheilvollen grauen Wolken hatten keine einzige Lücke für ihre Lichter freigelassen.
Ein Donner erfüllte die Nacht und er zuckte zusammen. Seit vielen Jahren hatte er keine Donner mehr gehört, auch sie hatte er vermisst, und tat es immer noch. Er vermisste die langen dunklen Tage in denen nur Regen gefallen war und man die ganze Zeit Donner und Blitz hatte hören und sehen können. Die Gewitterwolken bei ihm in seinem Land verdeckten wenigstens nicht die Sterne, wie in diesem Land. Er verfluchte es; verfluchte dieses Reich und seine Bürger; verfluchte die unzähligen Könige, die so schnell den Thron abgegeben hatten, und ihre Offiziere; verfluchte die vielen Schlachten und die vielen Toten, die wegen eben diesen Schlachten ihr Leben gelassen hatten; verfluchte einfach alles auf dieser gottverdammten Welt.
Schon wieder besuchte ihn eine Grille und zirpte aufgeregt. Was wollte sie ihm sagen?


kurz....


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