Also, ist schon länger her, wo ich die Geschihcte geschreiben hab, und die ist in Anlehnung an eine andere und deswegen vll etwas kompliziert, ich hoffe sie gefällt euch trotzdem, ich würde mich über Kommentare freuen!
Verzweifelt, fast dem Wahnsinn verfallen, stolperten sie durch das endlose Grün. Grün vor ihnen, hinter ihnen, neben ihnen, unter ihnen, sogar über ihnen. Dieser Wald hatte seinen Namen wirklich verdient! Der endlose Wald. Doch Linara, Nelike und Aaron gingen, ohne auch nur die Ahnung eines Weges zu sehen, weiter. Das wenige, in Säulen durch die Blätter strömende Licht, verblasste mit jedem Schritt den sie taten mehr. Bald würden die drei Gefährten im dunkeln weitermarschieren. Vor drei Tagen hatten sie noch reiten können, aber die Pferde hatten sich, während sie schliefen, losgerissen und waren in den Tiefen des Waldes verschwunden. Seitdem hatte Nelike, die eine Meisterin des Wassers war, in der Zukunft der anderen nur noch schlechte Dinge gesehen. Die Zukunft vorherzusehen, das war eine der Fähigkeiten, die nur die Meisterinnen des Wassers, auch Esomalinen genannt, besaßen. Andere waren das bewirken von Wasser-, Heil und Schutzzaubern. Nelike hatte gesehen, wie Linara von ihnen getrennt wurde und man Aaron gefangen nahm, nur von sich selber wusste sie nicht was geschehen würde, denn im Gegensatz zu anderen Menschen deren Zukunft sie vorhersah, war es ihr nicht erlaubt ihre eigene zu sehen. Noch nie hatte sie das so lästig gefunden wie jetzt. Was würde mit ihr geschehen? Würde sie auch gefangen genommen, oder von der Gruppe getrennt werden? Erst Linaras lauter Ausruf brachte sie aus ihren düsteren Grübeleien.
"Seht doch! Da vorne!" Gespannt blickten Aaron und Nelike Linaras ausgestreckten Arm entlang. So etwas hatten sie noch nie gesehen! Vor ihnen wurde das Grün des Waldes abrupt zu einem strahlenden Weiß. Eine Weile blieben sie mit vor Staunen geöffneten Mündern stehen und blickten sich an, dann, wie auf ein stummes Zeichen hin, rannten sie zögernd los. Doch je näher sie den weißen Pflanzen kamen, desto zuversichtlicher wurden sie und desto schneller liefen sie. Von einem Moment auf den anderen waren sie, wie zuvor vom Grün, von Weiß umgeben. Fasziniert blickten die drei sich um. In diesem Teil des Waldes war wirklich alles weiß. Die Blätter, die Äste, die Baumstämme, das Gras, die Blüten, selbst das Moos, einfach alles. Es dauerte eine Weile, bis Nelike sich traute eines der Blätter zu berühren, es fühlte sich an wie jedes andere, nur die Farbe war nicht normal. Abgelenkt von der Merkwürdigkeit des Waldes, bemerkten die drei Gefährten gar nicht wie zwischen den Bäumen vier Männer hervortraten, die sie belustigt beobachteten. Die Männer waren genauso merkwürdig wie alles andere in diesem Teil des Waldes. Lange, weiße Haare umrahmten ihre fein geschnittenen Gesichter, in denen nicht eine Spur des Alters zu entdecken war. Ihre Augen waren von einem extrem hellen blau-grau und die Kleidung war ebenso hell wie ihre Haut.
"Wir wollen ja nicht stören, aber normalerweise sind Menschen in diesem Teil des Waldes nicht erwünscht, ich hoffe also ihr habt einen guten Grund euch hier aufzuhalten!", Die Stimme des Mannes war samten und ruhig, weshalb man ihm die eigentlich drohenden Worte nicht wirklich ernst abnehmen konnte. Es war unmöglich, dass ein Mensch mit einer solchen Stimme Drohen konnte....
Aaron hatte sich als erster wieder von dem Schrecken erholt den die Fremden den dreien eingejagt hatten, verbeugte sich leicht vor ihnen und antwortete dann im Namen aller:
"Seid gegrüßt, wir entschuldigen uns so unangekündigt hier aufgetaucht zu sein, aber wir haben nicht mehr damit gerechnet diesen Ort hier jemals zu erreichen!"
"Weshalb seit ihr überhaupt gekommen?", fragte der Mann der eben als erster gesprochen hatte. Anscheinend sprach er für seine Begleiter so wie Aaron für uns.
"Wir wurden vom Rat der Malinen ausgeschickt diesen Wald, insbesondere das Land der Racheengel zu erkunden!", log Aaron, in Wirklichkeit waren die drei nämlich auf eigene Faust in den Wald gezogen, nachdem Nelike in der Bibliothek von Sonnenstadt eine Karte des Endlosen Waldes gefunden hatte, in der das Land der Racheengel verzeichnet war.
Natürlich hatte sie schon oft die Geschichte ihrer Mutter gehört, in der die Racheengel eine entscheidende Rolle spielten. Denn sie waren es gewesen die im Krieg gegen die Edras, Blutgestalten - die natürlichen Feinde der Racheengel - und den Lord der Dunkelheit, den Nelikes Mutter Lilian besiegt hatte, den Menschen geholfen hatten.
Natürlich war Nelike sofort neugierig geworden und hatte ihre beste Freundin Linara und Aaron gefragt ob sie, sie begleiten würde. Die beiden hatten ihr bereitwillig zugestimmt und waren mitgegangen. Auch wenn sie nicht gewusst hatten was sie erwarten würde.
Obwohl man dem Gesichtsausdruck des Mannes ansah das er Aaron nicht glaubte sprach er ihn nicht darauf an.
"Wenn ihr schon einen Grund habt hier zu sein möchte ich gerne auch noch eure Namen wissen!", sagte er.
Diesmal war Linara es die zuerst antwortete:
"Mein Name ist Linara, ich bin die Tochter von Arom und Sharim, den Führern des Clans." Der Clan, das war eine Gruppe von Kriegern, die nach ihren kriegerischen Fähigkeiten ausgewählt wurden und die Schule des Clans besuchten. In Notzeiten war es Aufgabe des Clans den König zu unterstützen und im Krieg neben den Soldaten des Königs kämpften.
Als nächstes stellte Nelike sich vor:
"Ich bin Nelike. Esomalin und Enkelin des Königs von Adragnien und Tochter der Herrin des Rosenschwertes, Lilian unserer Erretterin und von Meralo, dem Wiederauferstandenen,."
Das alles war so eine Art einstudierter Text, den sie jedem sagte der sie nach ihrem Namen und ihrer Herkunft fragte, obwohl er in sich etwas unstimmig war, denn erstens war Meralo, also ihr Vater nicht der einzige "Wiederauerstande". Denn alle die von den Schergen des Lords der Dunkelheit, der vor der Geburt der beiden Mädchen das Land Adragnien belagert hat und an sich reißen wollte, getötet wurden sind nach der Zerstörung der Zwillingsschwerter, die in dem Kampf das gute und das Böse dargestellt hatten, wiederauferstanden. Auch hier hatten die Racheengel eine entscheidende Rolle gespielt, denn sie waren es gewesen die die Schwerter zerstört hatten, danach waren sie aus Adragnien verschwunden. Zweitens war ihre Mutter nicht die alleinige Erretterin des Landes gewesen, sondern auch ihre Freunde, zum Beispiel Linaras Eltern, besonders ihre Mutter.
Jetzt sprach Aaron wieder: " Ich heiße Aaron, ich bin die Leibwache der beiden Mädchen und über meine Herkunft braucht ihr nichts zu wissen." Man merkte, dass Aaron ein Krieger des Clans war, denn auch er hatte diese typische zurückhaltende Art und er wollte seine Herkunft nicht verraten, das taten sie nie! Seine Zurückhaltung machte ihm oft einen Strich durch die Rechnung, so wusste Nelike was er für Linara empfand, weil er es ihr gesagt hatte, aber Linara ahnte noch nichts davon.
Nachdem sie sich alle vorgestellt hatten blickten die drei Freunde die geheimnisvollen Männer erwartungsvoll an.
"Ich werde mich und die anderen vorstellen, den meine Begleiter sprechen eure Sprache leider nicht! Ich bin Serilio und das sind", er wies nacheinander auf jeden der anderen, "Marlos, Rolus und Quitius. Wir würden euch, da ihr solch hochwürdige Besucher seid gerne in unsere Stadt bringen, damit ihr euch etwas ausruhen könnt!"
Er bedeutete ihnen ihm zu folgen und schritt zügig voran, ohne in dem weißen Gras und Moos auch nur die Winzigkeit zu zertreten.
Schweigend gingen sie in Richtung Norden. Linara und Nelike unterhielten sich leise, während Aaron und die vier anderen schwiegen. Anderes als zuvor spürten die Gefährten die Müdigkeit zwar immer noch, aber in diesem Teil des Waldes, in dem es anscheinend nie dunkel wurde war sie nicht so erdrückend und wurde nicht von Schmerzen begleitet. Es dauerte eine Weile bis der Wald vor ihnen endlich zurückwich und den Blick auf eine große, atemberaubende Stadt im Zentrum einer Lichtung freigab. Ihr Mittelpunkt wurde von einer Zitadelle, die leicht erhöht über der Stadt stand gebildet. Um das Gebäude herum standen Reihen von Wohnhäusern, immer wieder durch Brunnen und Plätze unterbrochen.
Fast andächtig schritten sie durch das hohe Stadttor. Eine so schöne Stadt hatte von den Dreien noch niemand gesehen! Noch nicht einmal die Pracht von Sonnenstadt reichte an das was sie da vor sich sahen. Die Helligkeit die von dem weißen Marmor, aus dem hier alles zu bestehen schien, blendete sie einen Augenblick, bis sie sich an sie gewöhnt hatten. Alles hier war so anders als in Adragnien, begonnen von der Farbe des Waldes den sie verlassen hatten, der Schönheit und Sauberkeit dieser Stadt, bis hin zur Andersartigkeit ihrer Bewohner. Kein schreien von Händlern war zu hören, keine Menschen drängten sich durch die Straßen, so wie es in ihren Heimatstädten war. Trotzdem sah man wenn man richtig hinschaute die, durch ihre helle Kleidung beinahe unsichtbaren, Bewohner der Stadt an jeder Ecke stehen. An den Brünnen standen Frauen deren Schönheit sich selbst mit der schönsten Frau Adragniens nicht messen konnte, so atemberaubend war sie. Auf Den Plätzen rund um die Brünnen waren Männer zu sehen die genauso aussahen wie Serilio und seine Begleiter, wären sie nicht alle durch winzige Steine am Kragen und ihre Haarlängen verschieden hätte man sie leicht verwechseln, oder, so abwegig es auch klingt, für ein und die selbe Person halten können.
Immer weiter gingen sie in die Stadt hinein und erst jetzt bemerkte Nelike was es war, das sie die ganze Zeit so verwirrt hatte: Als sie noch im grünen Wald gewesen waren war es kurz vor Sonnenuntergang gewesen, und jetzt standen sie in strahlendem Sonnenschein vor der Zitadelle im inneren der Stadt! Das alles ging nicht mit rechten Dingen zu!
Leise wandte Nelike sich an Linara:" Hast du das auch gemerkt? Die Sonne scheint! Obwohl jetzt schon tiefste Nacht sein müsste!"
"Du hast Recht, irgendetwas stimmt hier nicht! Ich würde auch gerne einmal wissen wer die", sie zeigte auf Serilio und die drei anderen," sind! Sie sind auf jeden Fall keine Menschen. Und alle anderen in dieser Stadt sehen genauso aus wie sie!"
Plötzlich drehte Serilio sich zu ihnen um.
"Wenn ihr wissen wollt wer wir sind und warum es hier immer Tag ist müsst ihr euch noch ein wenig gedulden! Ich werde meinem Meister nun melden dass ihr gekommen seid!" So wie er es sagte, war es fast so als hätte er Linara, Nelike und Aaron erwartet. Auch wenn das völlig unmöglich war, so dachte zumindest Nelike...
Langsam ging Serilio mit Marlos die Trappe zur Pforte des Gebäudes hinauf. Rolus und Quitius blieben um die Gefährten zu bewachen. Leise sprach Linara nun auch mit Aaron, um ihn nach seiner Meinung zu fragen. Aaron, Leibwache der beiden Mädchen, war natürlich über das alles noch beunruhigter, als Nelike und Linara, weil er die Verantwortung über die beiden Sechzehnjährigen hatte und für ihre Sicherheit sorgen sollte, so hatte er es ihnen jedenfalls versprochen. Schon eine falsche Entscheidung seinerseits konnte ihr Leben bedeuten, doch das Risiko waren sie alle zusammen eingegangen.
Wenig später kam Serilio lächelnd zurück.
"Er erwartet euch, lasst ihn nicht noch länger warten als er es sowieso schon getan hat! Unser Meister möchte euch kennen lernen, besonders euch, junge Esomalin!"
Langsam schritten die drei Freunde Serilio hinterher. An der Pforte standen zwei Wachen, die Serilio und den anderen ähnelten, so wie alle Bewohner der Stadt. Aber diese hatten kurzgeschorenes Haar und trugen keine weißen Gewänder, sondern silberne Rüstungen und Hellebarden, die im Licht der Sonne glänzten. Aaron, der sowieso schon die ganze Zeit sehr verteift war, spannte sich noch mehr an und griff unwillkürlich an den Griff seines Schwertes, als sie an den Wachen vorbeigingen. Erst als sie das Gebäude betreten hatten entspannte er sich ein wenig. Auch Nelike fühlte sich plötzlich nicht mehr so bedrückt und wurde ruhiger. Das innere der Zitadelle war fast noch faszinierender als der Rest der Stadt. Sie betraten eine riesige Eingangshalle, deren Wände durch Bilder geziert waren, die längst vergangene Schlachten zeigten, die zwischen Racheengeln und Blutgestalten statt gefunden hatten. Das wahrscheinlich neueste Bild war eines, auf dem Nelikes Mutter zu sehen war, wie sie den Lord der Dunkelheit besiegte, indem die fast ihr eigenes Leben gegeben hätte, um die Kraft des Rosenschwertes auszulösen. All die Bilder waren von talentierten Malern und wirkten als sei man selbst Teil des auf ihnen gezeigten Geschehens. Der Boden der Halle war mit einem roten Teppich, in den verwirrende Muster eingewoben waren, ausgelegt. Die erste andere Farbe, die sie sahen außer Weiß. Ein großes Portal und mehrere Türen führten aus dem Raum heraus.
Serilio führte sie zu dem Portal, das sich als er davor stand sofort öffnete. Dahinter war ein ebenso beeindruckender Raum, wie die Halle. Seine Mitte wurde von einem leicht erhöhten Thron gebildet, darum ragten Spitzen aus Kristall aus dem Boden, die teilweise an die Decke stießen, und wie gläserne Säulen wirkten. Das helle Licht das von ihnen reflektiert wurde, spiegelte sich tausendfach und in allen erdenklichen Farben des Regenbogens.
Als wäre das nicht schon faszinierend genug gewesen, saß auf dem Thron auch noch ein leibhaftiger Racheengel, in dem typischen weiten Gewand, mit der Kapuze, in der nur Schatten zu sehen war und den Flügeln, die wie die eines Engels wirkten, das einzige was man nicht mit einem Engel verband und sie letztendlich auch zu Racheengeln machte, war das zweihändige Schwert auf dem Rücken eines jeden von ihnen befestigt war, und dessen Griff an der Schulter zu sehen war. Ohne diese Waffe hätte nie ein Racheengel eine Blutgestalt töten können. Und diese hätten die Menschen, dann in ihrem Hunger auf menschliches Blut völlig ausgerottet! Doch der Racheengel der dort saß war nicht irgendeiner, sondern wie an seinem blauen Gewand zu erkennen war, Sentar! Der Racheengel aus den Erzählungen von Nelikes Mutter.
Sentar sah Nelikes verwunderten Blick und sagte:" Deine Mutter muss dir viel über mich erzählt. Sonst hättest du mich nicht auf Anhieb erkannt! Ich denke du würdest gerne einige Fragen beantwortet bekommen! Und deine Freunde, wie sind ihre Namen? Sicher auch!"
Schnell stellten sich Linara und Aaron vor, da sie ungeduldig auf Antworten.
"Ah, Sharims Tochter und ein Mann, der auf die beiden Frauen aufpasst! Sehr ritterlich! Aber nun möchte ich die Fragen beantworten die euch so quälen:
Zuerst möchte ich euch erklären weshalb hier immer die Sonne scheint, das liegt daran, dass wir Racheengel uns von Licht ernähren und die Ältesten vor tausenden von Jahren einen Zauber auf diesen Teil des Waldes gelegt haben um die Sonne ewig scheinen zu lassen und uns ein leichteres Leben zu ermöglichen indem sie allen Dingen die Farben nahmen und sie weiß machten, denn weiß reflektiert das für uns Lebenswichtige Licht am besten!"
"Anders als Blutgestalten und Menschen also, die Materielle Dinge zu sich nehmen!", schlussfolgerte Linara.
"Ich sehe schon, du besitzt durchaus Verstand! Nun dazu weshalb wir uns so ähneln, das liegt daran, dass bis zum 200. Lebensjahr alle Racheengel aussehen wie Serilio hier, sie werden erst dann zu dem was ich und die anderen die in diesem Gebäude leben sind. Erst mit ihrem 200. Lebensjahr werden sie langsam zu Schatten und können nur noch gesehen werden wenn sie diese Mäntel tragen. Und ihnen wachsen Flügel! Das schlechte ist, dass sie auch nur bis sie 200 sind, was bei euch Menschen übrigens ungefähr 20 Jahre sind, Nachkommen zeugen können und dass es leider nur wenige weibliche Racheengel gibt, wie ihr sicher schon gesehen habt. Dadurch sind wir nie sehr viele unserer Art und wir sind aus diesem Grund ein Volk von Kriegern geworden um uns vor den Blutgestalten, die die einzigen Wesen sind die uns töten können, schützen zu können."
Der nächste Teil kommt auch noch i-wann, muss ich aber ertsmal schreiben....